Kolumbien Tag 101

Die Reisen nach Kolumbien werden immer mehr zum Alltag, ich mache weniger Fotos, alles hat man schon mal gesehen.

Es ging wieder relativ stressig los, den ersten Zug um 7:55 verpassten wir, der nächste fuhr um 08:26 Uhr, mit dem wir um dann um Neun die Verbindung zum Flughafen Zürich bekamen, um knapp zwei Stunden vor Abflug anzukommen. Mich stresste das ein wenig, man weiss nie, wie viele Leute ebenfalls mit Iberia fliegen und wie lange das Aufgeben des Gepäcks dauert, wie voll die Security ist.

Der Checkin-Schalter war leer. Zwei Angestellte langweilten sich und zwei fertigten Passagiere ab. Zum Iberia Premium Economy gehörte nun auch eine Fast Track Berechtigung, so dass wir beim Security-Check nicht warten mussten und schon knapp 45 Minuten vor Boarding in Ruhe frühstücken konnten. Der Flug nach Madrid ereignislos recht pünktlich abgeflogen und angekommen. Der Gate-Wechsel wieder mit genügend Zeit und recht bequem. Am Alfonso Alvarez Flughafen hatten sie schon das letzte Mal Probleme, für die Bogota-Flüge das korrekte Gate frei zu bekommen. Auch diesmal durften wir bei 35 Grad mit dem Bus aufs Rollfeld fahren, eine Freude für alle.

Die neun Stunden nach Bogota wurden wir von einem Kleinkind unterhalten, dessen Eltern es mit Lollipops fütterten und unter dem Zuckerschock war an gemütliches Schlafen für das arme Kind nicht zu denken. Eine halbe Stunde vor Ankunft war dann Ruhe und die Eltern hatten das Problem, das Kind wieder aufzuwecken. Für mich war das weniger störend, da ich etwas weiter weg sass und genügend Serien und Filme auf den Ohren hatte. Für andere war es recht enervierend.

Iberia verteilt die Premium Economy Sitze nun vollkommen zufällig unter denen, die nicht bereit sind, 91 oder 61 Franken pro Sitz und Flug für eine feste Reservation zu bezahlen. Alle Paare und Eltern waren willkürlich auf den wenigen Sitzen verteilt. Jedoch wussten sich alle zu helfen, die gleiche Situation führte zu einer Solidarisierung unter den Fluggästen, einfach zu tauschen, so dass jeder in er Nähe seiner Kinder oder seines Liebsten sitzen konnte. Aufgebrochen wurde das nur durch Alleinreisende, die nicht willig waren zu tauschen oder eben durch diejenigen, die für teures Geld ihre Plätze reservierten. Es fehlte nur noch der Aufkleber FCK Iberia irgendwo.

In Bogota kamen wir ebenfalls erfreulich pünktlich um 19:30 Uhr an, die Migrationskontrolle war nach einer Stunde Warten erledigt und in einem kleinen Kiosk draussen konnte ich noch die Claro SIM-Karten für uns kaufen. 20GB plus 20GB Extra-Bonus und unlimitierte Anrufe und SMS für 15 Tage kosteten pro Nase nur 85000 COP oder in etwa 17 Franken.

Das Wetter enttäuschte nicht mit 12 Grad und Regen, was man oben auf 2600 Meter in den Anden so erwarten kann. Zu Hause kamen wir dann gegen 22:30 Uhr an.

Am nächsten Tag die obligatorische Zahnreinigung. In Usaquen suchten wir nach etwas Handwerkskunst für die Wohnung, es gab wunderschöne Stücke, die sehr überteuert angeboten wurden - sogar mit Lieferung per DHL in die Schweiz. Abends fuhren wir nach Yierbabuena auf knapp 3000 Meter Höhe in das Haus von Juliana, wo wir die Nacht vor der Hochzeit verbrachten. Es regnete weiter durch die ganze Nacht.

Am Samstag dann Julianas grosser Tag. Noch etwa eine Stunde weiter in die Pampa, die befestigten Strassen endeten auf der Hälfte des Weges. Eine pure Schlammschlacht erwartete uns bis zur Finca. Der Regen hatte die Strassen aufgeweicht und Pfützen gefüllt. Mit dem Auto ging es nur noch auf gut Glück durch die Löcher, vorbei an LKWs die im Schitttempo vor uns her krochen. Die Finca selbst, die Hochzeit, die Zeremonie, die Leute, die Freunde, das Wetter - alles grossartig. Natürlich gab es genug zu trinken für alle, von dem wir reichlich mit Ankunft um 11 Uhr genossen. Wir konnten nicht auf der Finca übernachten und mussten gegen zwei Uhr Nachts wieder mit dem Auto nach Yierbabuena zurück fahren. Dafür gibt es hier das System des Conductor eligido (Ausgewählter Fahrer) - nach Anmeldung und Bezahlung wird man im eigenen Fahrzeug von einem Fahrer nach Hause gefahren. Das ganze für 200000 COP, ca. 40 Franken. Es war nicht schön, in der Nacht, betrunken über die Buckelpiste gefahren zu werden - jedoch konnten wir am nächsten Tag in Ruhe in unserem eigenen Bett ausschlafen.

Sonntag Abend dann wieder zurück nach Bogota.

Wie geschrieben, die Tage verfliegen. Inzwischen ist alles sehr gewohnt. Wir sind nach Hause geflogen um an der Hochzeit von Ms bester Freundin teilzunehmen und verbringen nun noch ein paar Tage hier.


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